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Best Practices

Das 124.000 m² Solarkraftwerk auf den eigenen Produktionshallen

Bei der Firma Kessler + Co. GmbH + Co. KG in Abtsgmünd wird nicht nur in den Betriebsgebäuden produziert, sondern auch auf den Produktionsdächern. Hierbei werden jedoch keinerlei Arbeitskräfte benötigt, sondern es handelt sich um die Stromproduktion aus Sonneneinstrahlung durch Photovoltaik-(PV)-Module.

Die schrägen Dachflächen der Produktionshallen von Kessler + Co. GmbH + Co. KG haben mit ihrer Dachneigung von 30 Grad und ihrer Südausrichtung eine für die PV-Module optimale Ausrichtung zur Sonne. Im November 2020 wurde nach intensiver Planung und Installation der verschiedenen Komponenten die erste PV-Dachanlage am Standort in Betrieb genommen.

Auf einer Dachfläche von 10.000 m² des Gebäudes des Werks 3 produziert eine PV-Anlage mit einer Leistung von 941 Kilowattpeak (kWp) einen durchschnittlichen Ertrag von ca. 1.003.106 kWh pro Jahr. Dies entspricht in etwa dem Jahresstromverbrauch von 250 Einfamilienhäusern mit je 4 Personen. Die Gestehungskosten für eine selbst erzeugte Kilowattstunde Strom aus dieser Anlage sind im Vergleich zu anderen PV-Dachanlagen sehr niedrig. Das liegt zum einen an der Größe der PV-Anlage und zum anderen daran, dass die Montage der Module auf dem Sheddach, das schon von sich aus im perfekten Winkel zur Sonne steht, sehr einfach ist.

 

Kenndaten

Leistung Dach [kWp]

ca. 13,114 MWp

Durchschnittlicher Ertrag pro Jahr

ca. 13.884.571 kWh

Anteil der Eigenstromnutzung

55%

Nutzung des übrigen Stroms

Direktvermarktung

CO2 Vermeidung

ca. 7.137 Tonnen CO2 äquivalente pro Jahr[1]

Fläche auf Dach

124.000 m²

Jahr der Inbetriebnahme

2020-2024

Projektierer

David Schürle

Betreiber

Kessler & Co.

Ort

Abtsgmünd

[1] Einsparung gegenüber dt. Strommix von 554 g/kWh aus BICO2BW abzüglich 40 g/kWh für die Vorketten der PV ergibt eine Einsparung von 514g/kWh.

Photovoltaik-Netzwerk Ostwürttemberg berät Leuchtturmprojekt

Professorin Martina Hofmann, die zum damaligen Zeitpunkt den Lehrstuhl für Erneuerbare Energien an der Hochschule Aalen leitete, begleitete im Rahmen des Förderprojektes Photovoltaik-Netzwerk Ostwürttemberg das Projekt der ersten PV-Dachanlage: „Ich freue mich, dass die Firma Kessler & Co sich entschlossen hat, diese vorbildliche Anlage zu installieren.Durch den hohen Eigenverbrauch ist sie sehr wirtschaftlich, entlastet die Stromnetze und nebenbei werden pro Jahr über 500 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart.“

Die Fa. Kessler + Co. GmbH + Co. KG als Betreiberin der PV-Anlage ist überzeugt: „Das ist aufgrund der direkten Verwendung des erzeugten Stroms in der Produktion eine gute Investition“.

Gesamtleistung wächst innerhalb von ca. 3,5 Jahren um fast das 14-fache an

Diese gute Investition wurde inzwischen in drei weiteren Bauabschnitten erneut getätigt und die Gesamtleistung um fast das 14-fache der ursprünglichen Nennleistung erhöht.

So kamen im zweiten Bauabschnitt im Dezember 2021 auf den Produktionsdächern der Werke 1, 2 und 4 weitere 85.000 m² Dachfläche mit einer Leistung von 8.456 kWp zur bestehenden PV-Anlage hinzu. Diese Erweiterung hat einen durchschnittlichen Ertrag von insgesamt ca. 9.015.330 kWh pro Jahr, wovon, wie auch bei der ersten PV-Anlage, 50% bis teils sogar 70% des erzeugten Stroms direkt vor Ort verbraucht werden kann.

Im Februar 2023 wurde in einem dritten Bauabschnitt die PV-Anlage auf dem Dach des Werks 4 nochmals um weitere 1.434 kWp erweitert. Die solare Energieerzeugung auf den zusätzlichen 9.000 m² Dachfläche des Werks 4 erhöht dabei die jährliche Stromproduktion um ca. 1.434.120 kWh, wovon wiederum ebenfalls ca. 50% direkt vor Ort von der Firma Kessler + Co. GmbH + Co. KG selbst verbraucht werden kann.

Auf dem aktuell im Bau befindlichen Werk 5 wird voraussichtlich im März 2024 eine weitere PV-Dachanlage in Betrieb gehen. Die PV-Anlage des vierten Bauabschnitts wird eine Nennleistung von 2.281 kWp umfassen und somit zusätzliche solare Energieerzeugung von ca. 2.432.015 kWh pro Jahr beisteuern. Auch bei dieser 20.000 m² großen PV-Anlage werden ca. 50% der erzeugten Energie direkt vor Ort selbst verbraucht werden können. Da die Firma Kessler + Co. GmbH + Co. KG über die Jahre in den vergangenen PV-Projekten viele Erfahrungen sammeln konnte, wird die PV-Anlage auf dem Dach des Werks 5 von der Auslegung, über die Projektierung, die Materialbeschaffung, die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme komplett eigenständig geplant und gebaut.

Klimafreundlich und wirtschaftlich

Die insgesamt fünf PV-Dachanlagen bedecken 124.000 Quadratmeter Fläche der Sheddächer auf den Produktionshallen am Standort. Umgerechnet entspricht die Fläche der Größe von ca. 17 Fußballfeldern, die zur klimafreundlichen und nachhaltigen Energieerzeugung genutzt werden. Die Vorteile sind, unter anderem, eine zusätzliche Nutzung der Produktionshallen auf bereits versiegelter Fläche (ökologisch) und die Reduzierung des Strombezugs durch die eigene Stromerzeugung auf den Produktionsdächern (ökonomisch).

Mit einer Gesamtleistung von ca. 13,11 Megawattpeak (MWp) werden die PV-Dachanlagen der Firma Kessler + Co. GmbH + Co. KG zu einer der größten PV-Dachanlagen „im Ländle“ zählen. Die zukünftig fünf PV-Anlagen erzeugen pro Jahr insgesamt ca. 13.884 Megawattstunden Strom, wovon über 55% direkt vor Ort selbst verbraucht werden kann. Der überschüssige Strom wird durch einen Direktvermarkter an der Strombörse verkauft und die Firma Kessler + Co. GmbH + Co. KG erhält als PV-Anlagenbetreiberin die Verkaufserlöse. Durch die CO2 neutrale Stromproduktion der PV-Module werden pro Jahr insgesamt 8.706 Tonnen CO2-Äquivalente gegenüber dem deutschen Strommix vermieden. Das ist so viel, wie ein Auto bei 1.086 Erdumrundungen an Abgasen ausstößt.

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