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Best Practices

Wegweisend: Freiburger Rathaus erzeugt mehr Strom als es verbraucht

Die Stadt Freiburg macht ihrem Ruf als Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung einmal mehr alle Ehre.

Die 2017 fertiggestellte Rathauserweiterung im Freiburger Stadtteil Stühlinger ist ein Highlight, sowohl für das Auge, als auch für die Umwelt: Das Verwaltungsgebäude erzeugt im Laufe eines Jahres mehr Energie aus regenerativen Quellen, als es selbst verbraucht. Das macht es zum ersten öffentlichen Netto-Plusenergie-Gebäude weltweit.

Gebäudeintegrierte Photovoltaik ist das Stichwort

Sowohl das Gebäude als auch das Energiekonzept erfüllen das Prinzip der Nachhaltigkeit. Möglich macht das die Fassade des sechsgeschossigen Neubaus: Sie besteht aus einer Verkleidung von deckenhohen gläsernen Fassadenelementen und versetzt angeordneten, senkrecht auskragenden Elementen aus heimischem Lärchenholz, in welche Photovoltaikmodule integriert sind. Mit der Hilfe einer 3D Verschattungssimulation wurde festgelegt, welche Fassadenbereiche mit Photovoltaik-Modulen belegt werden. Die Monitoring-Ergebnisse der ersten beiden Betriebsjahre bestätigen die erwarteten Erträge.

Kenndaten

Leistung Dach & Fassade [kWp]

660 kWp

Durchschnittlicher Ertrag Dach & Fassade pro Jahr

558 MWh/a

Anteil der Eigenstromnutzung

83%

CO2-Vermeidung

ca. 287 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr[1]

Jahr der Inbetriebnahme

2017

Projektierer

Stadt Freiburg i. Br.

Objektplanung

ingenhoven architects, Stuttgart

Planung Techn. Gebäudeausrüstung inkl. PV

DS-Plan, Stuttgart

Betreiber

Stadt Freiburg i. Br.

Ort

Freiburg i. Br.

[1] Einsparung gegenüber dt. Strommix  von 554 g/kWh aus BICO2BW abzüglich 40 g/kWh für die Vorketten der PV ergibt eine Einsparung von 514g/kWh.

Design und Nachhaltigkeit im Einklang

In Kombination mit Photovoltaik-Modulen auf dem Dach, der Energiegewinnung mittels Solarthermie, Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung sowie einem intelligenten Raumklimakonzept wird die positive Energiebilanz erreicht. Das Rathaus verbraucht mit einem jährlichen Primärenergiebedarf für Heizung, Kühlung, Belüftung und Warmwasserversorgung von nur 45 Kilowattstunden pro Quadratmeter nur 40 Prozent des Primärenergiebedarfs vergleichbarer Büroneubauten.

Die Photovoltaik-Elemente produzieren jährlich rund 558 Megawattstunden sauberen Sonnenstrom, dafür wurden Module mit einer Leistung von insgesamt 660 Kilowattpeak installiert. Das spart im Vergleich mit einer Versorgung durch den deutschen Strommix über 287 Tonnen COein.83 Prozent des erzeugten Solar-Stroms verwendet das Gebäude selbst, den überschüssigen Strom speist die Stadt ins öffentliche Netz ein und bekommt ihn gemäß EEG vergütet. Das Rathaus im Stühlinger wurde 2020 mit dem deutschen Solarpreis für Solare Architektur und Stadtentwicklung ausgezeichnet.

2013 bekamen ingenhoven architects mit ihrem Konzept eines „Grünen Campus“ den Zuschlag für das Rathaus im Stühlinger. Neben dem ersten Bauabschnitt des Rathauses wurde auch eine angrenzende Kindertagesstätte in ähnlichem Design realisiert. Im Innenhof des Rathauses verbirgt sich eine weitere architektonische Besonderheit: Unter vier Glas-Kuppeln befindet sich das im Erdgeschoss ansässige Bürgerservicezentrum. In den zwei folgenden Bauabschnitten sollen optisch passende Verwaltungsgebäude entstehen, die mit dem ovalen Gebäude aus dem ersten Bauabschnitt verbunden werden sollen.

Wichtig war dem Bauherrn einerseits die Integration des Gebäudes in den angrenzenden Grünraum zwischen Escholzpark und Universitätsklinikum und andererseits, den 840 Mitarbeitenden einen zentralen Standort anbieten zu können. Mit dem neuen Rathaus wurde durch eine Aufweitung des öffentlichen Platzes auch zudem ein attraktiver, öffentlicher Stadtplatz geschaffen.

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Johannes Jung