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Best Practices

Genossenschaftliche Photovoltaik

Wie es gelingen kann, 95 Prozent des Stroms aus einer Photovoltaik-Anlage ohne Zwischenspeicherung direkt vor Ort zu nutzen, zeigt ein Beispiel aus Mössingen.

Auf dem Dach der gemeinnützigen KBF gGmbh in Mössingen hat die Bürgerenergiegenossenschaft ErneuerbareEnergien Neckar-Alb (EENA eG) eine 100 Kilowattpeak (kWp) Photovoltaik-Anlage installiert. Finanziert wurde das Projekt mit Genossenschaftsanteilen. Beide Parteien schlossen einen Dachnutzungsvertrag ab, der Bau und Nutzung regelt.

46 Tonnen CO2 Einsparung im Jahr

Die Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach der Einrichtung für Betreutes Wohnen erzeugt pro Jahr circa 90.000 Kilowattstunden (kWh) sauberen Solarstrom. So können gegenüber einer Versorgung mit dem deutschen Strommix jedes Jahr über 46 Tonnen CO2-Äquivalenteeingespart werden. Die Module sind sowohl in Ost- als auch in West-Richtung aufgestellt. Sie belegen damit fast die komplette Dachfläche von 1.000 Quadratmetern.

Kenndaten

Leistung [kWp]

99,96 kWp

Durchschnittlicher Ertrag pro Jahr

90.000 kWh (Erwartung)

Anteil Stromnutzung vor Ort

95%

Nutzung des übrigen Stroms

Netzeinspeisung (EEG)

CO2-Vermeidung

46 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr[1]

Fläche Dach

1.00 m² (brutto)

Jahr der Inbetriebnahme

2020

Projektierer und Betreiber

EENA eG

Installateur

Ruoff Energietechnik GmbH

Ort

Mössingen

[1] Einsparung gegenüber dt. Strommix  von 554 g/kWh aus BICO2BW abzüglich 40 g/kWh für die Vorketten der PV ergibt eine Einsparung von 514g/kWh.

Alle Beteiligte profitieren

Der Gebäudeeigentümerin bietet das Konzept viele Vorteile: Der vor Ort produzierte Strom der Genossenschaft ist günstiger als der vom Energieversorger. Das schont das Budget und leistet einen Beitrag zur Energiewende vor Ort. Außerdem haben einige Mitarbeitende Genossenschaftsanteile erworben und Ihr Geld damit sinnvoll angelegt. Die Bürgerenergiegenossenschaft ist ihrem Ziel 100 % erneuerbare Energien für die Region einen Schritt weiter gekommen. Darüber hinaus entlastet die Produktion und Verwendung des Stroms vor Ort die Stromnetze.

Hoher Eigenstromnutzungsgrad

Eine Besonderheit der Anlage ist der hohe Eigenstromnutzungsgrad der Anlage. Die Simulation zeigt, dass in dem Gebäude 95 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden kann – und zwar ohne Zwischenspeicher. Der Photovoltaik-Strom wird vor dem Trafo der KBF direkt in drei naheliegende, eigene Gebäude geleitet, darunter eine Schule und dort selbst verbraucht. Er fließt dabei nicht durch das öffentliche Stromnetz. Deshalb fallen keine weiteren Umlagen an. Dadurch könnte die Photovoltaik-Anlage auch ohne Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wirtschaftlich betrieben werden.

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