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Best Practices

Genossenschaften kooperieren für Solarpark auf Deponie

Seit September 2017 erzeugt der Solarpark bei Herten/Rheinfelden am Rhein klimafreundlichen und emissionsfreien Strom im großen Stil.

Mit einer Spitzenleistung von drei Megawatt (MWp) werden hier jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden (kWh) Sonnenstrom produziert. Das entspricht dem Jahresverbrauch von circa 860 Vier-Personen Haushalten. So werden pro Jahr über 1500 Tonnen CO2 vermieden - das Äquivalent der jährlichen CO2-Emissionen von 191 durchschnittlichen Deutschen. Insgesamt 11.319 Photovoltaik-Module und 66 Wechselrichter verteilen sich auf dem Hügel.

Kenndaten

Leistung Freifläche[kWp]

3000 kWp

Durchschnittlicher Ertrag pro Jahr

ca. 3 Mio. kWh

CO2 Vermeidung

1542 Tonnen CO2 äquivalente pro Jahr [1]

Fläche

3 ha

Jahr der Inbetriebnahme

2017

Projektierer und Eigentümer

Bürgerenergie Dreiländereck eG, BürgerWindrad Blauen Erneuerbare Energien eG EWS, Elektrizitätswerke Schönau eG

Ort

Herten/Rheinfelden

[1] Einsparung gegenüber dt. Strommix von 554 g/kWh aus BICO2BW abzüglich 40 g/kWh für die Vorketten der PV ergibt eine Einsparung von 514g/kWh.

Der Solarpark ist 45 mal ertragreicher als die Bewirtschaftung der gleichen Fläche mit Energiepflanzen zur Biogasgewinnung: Beim Anbau von Silomais wäre mit einem Ertrag von ca. 65.000 Kilowattstunden elektrischer Energie zu rechnen [1 ha Silomais ≜ 14.985 – 22.477 kWhel/ha]. In den vergangenen beiden Betriebsjahren lag der Ertrag des Solarparks circa fünf Prozent über den Prognosen. Der erzeugte Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist und gemäß dem EEG-Marktprämienmodell vergütet. 

Mehrere Energiegenossenschaften kooperieren

Begonnen hatte das Projekt 2012 mit der Idee des Landkreises Lörrach, auf der ehemaligen Deponie einen Solarpark zu erreichten: Im Dienste der Energiewende sollte die Fläche für die kommenden Jahrzehnte sinnvoll genutzt werden. Vier Jahre später folgte dann der gemeinschaftliche Beschluss: Der Solarpark sollte als gemeinschaftliches Kooperationsprojekt der drei Energiegenossenschaften Bürgerenergie Dreiländereck eG, BürgerWindrad Blauen Erneuerbare Energien eG und EWS Elektrizitätswerke Schönau eG umgesetzt und errichtet werden. Das Kooperationsmodell überzeugte sowohl alle Fraktionen des Kreistages als auch die Öffentlichkeit.

Projektabschluss in Rekordzeit

Um noch 2016 in den Genuss der EEG-Vergütung zu kommen, musste das Projekt dann in Rekordtempo umgesetzt werden. In nur wenigen Wochen entstand in konstruktiver Zusammenarbeit aller Beteiligten ein Bebauungsplan. Auch der für die Deponie verantwortliche Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Lörrach wirkte mit. Die Baugenehmigung lag bereits nach wenigen Monaten auf dem Tisch.

Eine zusätzliche Herausforderung stellte die Installation auf dem besonderen Untergrund dar, besondere Sorgfalt erforderte die Oberflächenabdichtung des Deponiekörpers. Dennoch wurde die Installation von Unterkonstruktion, Modulen und Wechselrichtern im Dezember 2016 erfolgreich abgeschlossen; die Photovoltaik-Anlage war noch vor Jahresende betriebsbereit.

Gut für Flora und Fauna

Neben der klimafreundlichen Energieerzeugung bietet der Solarpark Pflanzen, Insekten und andere Kleinlebewesen einen geschützten Lebensraum. Durch die extensive Bewirtschaftung können sich Flora und Fauna ideal entfalten. Perspektivisch soll der Solarpark von Schafen beweidet und dadurch bestmöglich ökologisch und nachhaltig gepflegt werden.

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