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Balkonsolaranlagen

Stecker-Solar-Geräte: Mini-Solaranlagen für die Steckdose

Einfach in die Steckdose einstecken und sofort klimafreundlichen, günstigen Sonnenstrom nutzen. Ob auf dem Balkon, der Terrasse, im Garten, an der Fassade oder auf der Garage - jede und jeder kann mit der Sonne zur Energiewende beitragen. Die sogenannten steckbaren Solar-Geräte sind kleine, eigenständige Solaranlagen, die einfach an einer haushaltsüblichen Steckdose angeschlossen werden. Der selbst produzierte Ökostrom kann direkt in Ihrem Haushalt für sämtliche Elektrogeräte genutzt werden.

Ab Preisen von rund 300 € sind die steckbaren Solar-Geräte erhältlich. Die Anlagen leisten meist zwischen 350 Watt (1 Modul) und 800 Watt (2 Module). Die Installation ist einfach. Das Modul muss je nach Aufstellort sicher angebracht oder ausreichend beschwert werden. Danach wird es über Steckverbindungen mit dem Wechselrichter verbunden. Als dritter und letzter Schritt wird die Anlage an die Steckdose angeschlossen und speist den Solarstrom zur Eigennutzung in das Hausstromnetz ein. Ab einer Leistung von 600 Watt (2 Module) oder bei alten Elektroinstallationen empfiehlt die DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie) einen Elektriker hinzu zu ziehen.

Auf die Module geben die Hersteller 20-30 Jahre Garantie.

Je nach Ausrichtung und Neigung der Module, möglicher Verschattung, der Höhe des Strompreises und Leistung der Anlage ist die Investition nach rund 3-8 Jahren über die Einsparung von Stromkosten wieder eingespielt. Gibt es zusätzlich eine lokale oder regionale Förderung, kann der Zeitraum noch deutlich kürzer sein.

Geht man von einer Leistung von 600 Watt eines steckbaren Solar-Geräts aus, können an einem optimalen Installationsort etwa 600 kWh pro Jahr erzeugt werden. Bei einem Strompreis von 40 Ct/kWh können so 240 € Stromkosten im Jahr eingespart werden. Aufgrund der geringen eingespeisten Strommengen wird i. d. R. auf die EEG-Vergütung verzichtet.

Der Leitfaden "Mach Deinen Balkon schön!" von SmartGridsBW bietet alle relevanten Informationen zu diesem Thema.

Was ist zu beachten:

  • Erforderlich für Mieterinnen oder Mitglieder einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist es, vor Befestigung am Balkongeländer den Vermieter / Mieteigentümer anzufragen.
  • Keine Mehrfachsteckdosen benutzen
  • Auswahl des Stecker-Solar-Geräts:
    • CE-Zeichen
    • Konformitätserklärung gemäß VDE AR 4105
    • empfehlenswert: mit DGS Sicherheitsstandard
    • Muss anschlussfähig sein, das heißt mit einem herkömmlichen Stecker. Dies ist notwendig aufgrund der Herstellergarantie und Haftung.
  • Geplanter Einsatzort - Prüfen: Passt Befestigungsmaterial zum gewählten Einsatzort? Z.B: Balkon-Befestigung oder Aufstellen? Achtung: die Module haben eine große Fläche, sie bieten damit Wind eine große Angriffsfläche – die Module müssen sicher (Beschwerung oder Befestigung) installiert werden!
  • Anmeldung beim Verteilnetzbetreiber (an diesen übermitteln Sie bspw. Ihre Zählerstände) und bei der Bundesnetzagentur (Meldeverfahren)

Balkonsolaranlagen: Häufige Fragen

Was sind Balkonsolaranlagen?

Bei Balkonsolaranlagen handelt es sich um kleinere leistungsschwächere Anlagen. Diese Anlagen sind auch unter den Namen Stecker-PV, Plug-In-PV, Mini-PV oder Guerilla-PV bekannt. Da diese einige technische und rechtliche Besonderheiten aufweisen, werden sie hier gesondert betrachtet.

Wie viele Balkonsolaranlagen darf ich anschließen?

Es darf eine Balkon-Solaranlage pro Haushalt angeschlossen werden.

Welche Leistung darf eine Balkonsolaranlage haben?

Eine Balkon-Photovoltaik-Anlage darf aktuell max. 600 Wp Leistung haben. Künftig soll die Maximalleistung auf 800 Wp angehoben werden.

Kann ich als Mieterin/Mieter eine Balkonsolaranlage installieren?

Ja, allerdings benötigen Sie die Zustimmung des Vermieters/der Vermieterin.

Benötige ich für eine Balkonsolaranlage als Mitglied einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) eine Zustimmung?

Ja, eine Zustimmung der WEG ist notwendig. Eine einfache Mehrheit ist ausreichend.

Darf ich meine Balkonsolaranlage selbst installieren?

Grundsätzlich ja, wobei der normgerechte elektrische Anschluss (Wielandstecker) aktuell von einem Elektriker hergestellt werden muss. Ein Gerätenorm ist aktuell in der Entwicklung, die eine Nutzung mit normaler Steckdose (Schuko-Stecker) vorsieht. Wichtig zu beachten ist, dass Sie als Anlagenbetreiber für die Sicherheit der Anlage verantwortlich sind.

Worauf muss ich bei einer Balkonsolaranlage achten?

Die Balkonsolaranlage muss fest an dem Balkongeländer befestigt werden. Ein Modul wiegt gut 20 kg und kann aufgrund seiner Größe wie ein Segel im Wind wirken. Da muss eine dauerhafte feste Verbindung mit dem Geländer (oder einer anderen Befestigungsfläche) sichergestellt werden.

Kann ich eine Balkonsolarnlage an jedes Balkongeländer hängen?

Nein, das Balkongeländer muss eine ausreichende Tragfähigkeit haben. Auch kann erhöhter Winddruck auftreten, da die Zwischenräume im Balkongeländer durch die Photovoltaik-Anlage überdeckt werden.

Muss die Balkonsolaranlage an oder auf einem Balkon angebracht werden?

Nein, grundsätzlich kann die Balkon-Photovoltaik-Anlage an jedem Standort, der nicht zu stark verschattet ist und eine möglichst gute Südausrichtung hat, angebracht werden. Eine Steckdose muss in der Nähe sein. Auch die sichere Aufstellung bzw. Befestigung muss gewährleistet sein.

Wie wird die Balkonsolaranlage angeschlossen?

Die Balkonsolaranlage wird über einen Stecker in eine Steckdose angeschlossen. Aktuell gibt es Forderungen, dass ein „normaler“ Stecker (Schuko-Stecker) ausreichend ist, bisher gilt aber noch die Anforderung, dass ein normgerechter Anschluss nur mit dem Einbau eines besonderen Steckers (Wielandstecker) erfolgen kann. Allerdings gibt es keine Sicherheitsbedenken für den Betrieb mit Schuko-Stecker, wenn der Wechselrichter über den NA-Schutz (VDE AR 4105) verfügt. Im Schadenfall könnte es allerdings Probleme mit der Versicherung geben.

Muss mein Zähler eine Rücklaufsperre besitzen, wenn ich eine Balkonsolaranlage installieren lasse?

Ja, der Stromzähler muss eine Rücklaufsperre besitzen. Wenn der Bestandszähler keine Sperre besitzt, muss der Zähler getauscht werden.

Was passiert mit dem Strom, der von der Balkonsolaranlage erzeugt wird?

Der Strom wird eigengenutzt, also im Haushalt direkt verbraucht.

Wie viel Strom erzeugt eine Balkonsolaranlage?

Das ist stark von dem Installationsort abhängig. Bei einer Optimal-Aufstellung mit ca. 30° Neigung und einer unverschatteten Ausrichtung nach Süden kann eine 600Wp-Anlage bis 600 kWh pro Jahr erzeugen.

Muss ich die Anlage beim Netzbetreiber und dem Marktstammdatenregister anmelden?

Ja, die Anlage muss beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister (Bundesnetzagentur) angemeldet werden.

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