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Fachkräfte für den Photovoltaik-Ausbau

Sonnenstrom braucht Handwerk

Photovoltaik zur Stromerzeugung ist ein zentraler Schlüssel, um die Klimaschutzziele Baden-Württembergs zu erreichen, unsere Stromversorgung zu sichern und unabhängiger von fossiler Energie aus Drittländern zu werden. Das konkrete Ziel für Baden-Württemberg lautet: 24 Gigawatt (GW) Strom sollen bis 2030 aus der Sonne gewonnen werden! Aktuell steht das Land bei 7,8 GW – folglich müssen in 2023 und in den sieben kommenden Jahren jeweils 2 GW Photovoltaik jährlich zugebaut werden. Das entspricht jährlich rund 200.000 Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern.

Die Zukunftsaufgabe des massiven Ausbaus der Solarenergie geht nicht ohne Menschen, die die Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer, über die Parkplätze, an die Fassaden oder auf den Acker bringen. Oder andersherum: unsere Klimaschutzziele können wir nur mit genügend und qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern erreichen. Aktuell haben wir allerdings bundesweit zu wenig Menschen in den für die Energiewende relevanten Berufen. In einer Studie des Kompetenzzentrums für Fachkräftesicherung wird festgehalten, dass die Fachkräftelücke über 200.000 Personen beträgt (2021/2022).

Um die Gesellschaft für den Fachkräftemangel in der Solarbranche zu sensibilisieren und mehr Menschen für die entsprechenden Handwerksberufe und Tätigkeiten zu begeistern, hat sich im Photovoltaik-Netzwerk die Arbeitsgruppe "Fachkräftesicherung" gebildet. Zur Aufnahme Ihrer Tätigkeit hat diese eine kleine Umfrage gestartet, an der 131 Fachbetriebe aus Baden-Württemberg teilgenommen haben. Hier ein kleiner Ausschnitt aus den Ergebnissen:

  • 82 % der teilnehmenden PV-Installationsbetriebe leiden unter Fachkräftemangel
  • Gut 50 % der Betriebe würden auch Hilfskräfte oder kurzfristige Aushilfen helfen
  • Von den Betrieben, denen Hilfskräfte weiterhelfen würden, gaben 53 % an, dass diese mindestens einen Monat bleiben sollten, um wirklich unterstützen zu können, 32 % wünschen sich noch längere Zeiträume bis hin zu dauerhafter Beschäftigung
  • 70 % der Betriebe bieten Ausbildungsplätze an
  • Neben mehr qualifizierten Mitarbeitenden wünschen sich die Betriebe u.a. auch Bürokratieabbau, klare Förderrichtlinien und eine gute Liefersituation der gesamten Komponenten

Unsere Impulse für mehr Fachkräfte:

  • Mehr gesellschaftliches Ansehen für das Handwerk und für die Umsetzerinnen und Umsetzer der Energiewende, z.B. durch bundesweite und regionale Kampagnen
  • Mehr handwerkliche Tätigkeit in allen Schulformen
  • Unkomplizierte Weiterbildungsmöglichkeiten, Schulungen für Hilfskräfte
  • Unterstützung für Handwerksbetriebe (z.B. Schulungen zu Recruiting, Personalführung, Umsetzung von New Work)
  • Bürokratieabbau

Best Practice

Solarcamp Freiburg

Können junge Menschen in zwei Wochen grundlegende Kenntnisse im Bereich der Photovoltaik-Montage erwerben? Ja, das geht! Beim Solarcamp Freiburg wurden fünfzig Teilnehmende aus ganz Deutschland von Fachkräften geschult und hatten die Möglichkeit, alle Montageschritte an eigens gezimmerten Dachstühlen zu üben. Danach ging es ins Praktikum bei lokalen Handwerksbetrieben. Über 50 % der angehenden Photovoltaik-Hilfskräfte waren übrigens Frauen, die unter den Beschäftigten in der PV-Montage bislang noch stark unterrepräsentiert sind!

Mehr Informationen: Solarcamp Freiburg

Mitmach-Konferenz Konstanz

Auch am Bodensee freuen sich Solarbetriebe über helfende Hände. Die gehören in der Region seit neuestem Schülerinnen und Schülern, die sich als Energiewendehelferinnen und -helfer engagieren. In dreiwöchigen, bezahlten Praktika lernen sie in lokalen Fachbetrieben, wie man die Module sicher auf die Dächer bringt. Zukunftsperspektiven können eine spannende Nebentätigkeit oder aber auch eine zukunftsfähige Karriere im klimarelevanten Handwerk sein. Geplant und unterstützt wird die Initiative von der Energieagentur Kreis Konstanz.

Zur Anmeldung für die "helfenden Hände"

Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner

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Energieagentur Regio Freiburg GmbH
Dr. Anne Hillenbach

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Energieagentur Kreis Konstanz gGmbH
Hans-Joachim Horn

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